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Ohne Teich kein Laich!
... und ohne ein Amphibien-Ei ist es mit Lurchi bald vorbei :-(


Wo sind all die Teiche hin?
Gartenteiche retten Leben und vernetzen Lebensräume
Auch Fischteiche können nützlich sein
Trocken gelegte Teiche - Eine Katastrophe
Teichbesitzer - Ultimative Möglichkeiten
Links
Flyer "Ohne Teich kein Laich"



Wo sind all die Teiche hin?

Viele Feuchtgebiete wurden schon vor Jahrzehnten entwässert und trocken gelegt, um sie landwirtschaftlich nutzbar oder bebaubar zu machen. Dabei ging viel für die Amphibien wertvoller Lebensraum verloren.

Seit einigen Jahren werden nun auch immer mehr Teiche trocken gelegt, die über Durchfluss von Bächen gespeist werden, da dies heutzutage oft verboten ist oder Wasserrechte ans Amt bezahlt werden müssen.

Ein weiteres Problem sind die langen Trockenphasen der letzten Jahre, sodass viele kleinere natürliche Wasserstellen mangels Regen schon vor dem Abschluss der Entwicklung von Laich zum landlebenden Lurch austrocknen.

Begibt man sich auf die Suche nach den Laichgewässern der Amphibien ist deutlich festzustellen, dass es inzwischen viel zu wenige Teiche und Tümpel gibt und dass sie vielerorts weit auseinander liegen. Da ein Großteil der verbliebenen Teiche als Fischteich genutzt wird, sind diese - wenn überhaupt - leider meist nur noch von Erdkröten nutzbar aber für die anderen Amphibienarten verloren (Erdkröten-Kaulquappen schmecken vielen Fischen nicht.).

So ist die Existenz vieler Amphibienpopulationen oft von nur einem einzigen Laichgewässer abhängig.

Ergeben sich dort ungünstige Veränderungen, kann das u. U. zum Zusammenbruch ganzer Amphibien-Populationen führen und wegen der immer größeren Entfernungen zwischen den Teichen ist ein Abwandern oder Verbreitung in andere Regionen kaum möglich.

Erdkröten bewegen sich i. d. R. im Umkreis von ca. 2 km um ihr Geburtsgewässer. Die anderen Arten bleiben näher beim Teich.




Gartenteiche retten Leben und vernetzen Lebensräume

Darum ist die Anlage von neuen Teichen eine der bedeutendsten Hilfsmaßnahmen, um die Lebensräume der Amphibien wieder zu vernetzen und ihre Überlebenschancen zu verbessern.

Jeder Grundstücksbesitzer kann durch Anlage eines Gartenteichs einen immens wichtigen Beitrag leisten!

Wenn auch nicht optimal, aber schon eine eingegrabene Speiswanne ist besser als nichts!
Es muss nicht immer ein großer Teich sein, auch kleine Gartenteiche sind nützlich und eine optische Bereicherung für jeden Garten.
Die Amphibien finden sich nach und nach von selbst an geeigneten Wasserstellen ein - ob Erdkröten auf der Durchreise oder Molche aus der Nachbarschaft.

Kleine bis mittelgroße Himmelsteiche (Teiche, die nur durch Ansammlung von Regenwasser befüllt sind, keine Speisung durch einen Bach) sind i. d. R. genehmigungsfrei.

Wichtig bei der Anlage von Laichgewässern für Amphibien ist vor allem der Verzicht auf Fische, weil diese als Freßfeinde zumindest den Amphibienlaich vertilgen und auch Teichpflegeprodukte/Dünger sollte man nicht verwenden (für Amphibien potentiell schädlich).

Ein Teich für Amphibien sollte weitgehend sich selbst überlassen werden und kommt gut ohne Technik aus. Diese Art von Teich bezeichnet man auch als "Naturteich".

Bei sehr kleinen Wasserstellen wird die Lage am besten eher halbschattig gewählt, damit der Teich im Sommer nicht überhitzt, mittlere bis größere Teiche sonnig bis halbschattig.

Etwas Uferbewuchs/Strauch an einer Seite als Deckung und bei größeren Teichen verschiedene Wassertiefen mit flacherer Uferzone bieten unterschiedliche Bedingungen, sodass sich die Tiere den jeweils besten Rückzugsort selbst wählen können.

Ein paar Wasserpflanzen runden das Biotop ab und erschaffen einen wertvollen neuen Lebensraum z.B. Stengelpflanzen (Schachtelhalm, Rohrkolben o. ä.) zum Ablaichen für Krötenarten und für Molcharten feinfiedrige Schwimmpflanzen (Tausendblatt, Tannenwedel usw.).




Auch Fischteiche können nützlich sein

Auch Besitzer von Fischteichen können etwas Gutes tun, indem sie verschiedene Flachwasserzonen sowie einen Schilfgürtel und andere Wasserpflanzen im Teich als Rückzugsort für die Amphibien erlauben und Überbesatz mit Fischen vermeiden. Solche Teiche sind u. U. auch von Erdkröten noch gut als Laichgewässer nutzbar, da Erdkröten-Kaulquappen vielen Fischarten nicht so gut schmecken. Die Fische werden dadurch nicht beeinträchtigt!

Und wenn sich im Fischteich ein "Gleichgewicht" gefunden hat, das auch dem Erdkrötennachwuchs Überlebenschancen bietet, wäre es wertvoll, diesen Zustand zu erhalten.

Große Veränderungen, wie z. B. Ansiedlung von fremden (bisher im Teich nicht heimischen) Fischarten, Überbesatz mit Fischen oder radikale Umstrukturierungen betreffend Wasserzonen oder Bewuchs im Uferbereich und Wasser können einen Teich auch als Laichgewässer für Erdkröten untauglich machen. Dies sollte man als Teichbesitzer einfach mit bedenken.

Oft geschieht so etwas aus Unkenntnis und ohne böse Absicht.
Darum ist es wichtig, die Besitzer von Fischteichen über ihre besonders großen Möglichkeiten den Amphibien zu helfen und die möglichen Auswirkungen von Maßnahmen zu informieren.




Trocken gelegte Teiche - Eine Katastrophe

Eine der größten Katastrophen für die Amphibien sind Teiche, die zur Laichzeit kein Wasser führen z. B. wegen Sanierungsarbeiten.

Wenn die Tiere nicht ablaichen können bzw. nur in für die Art ungeeignete Wasserstellen als Notlösung, bedeutet das u. U. den Totalausfall eines ganzen Jahrgangs der örtlichen Amphibien-Population.

Nachkommenschaft pro Amphibien-Paar/Jahr:

Erdkröte:                         ca. 3000 - 6000 Eier

Grasfrosch:                     ca. 1000 - 4000 Eier

Berg- und Teichmolch:    ca. 100 - 300 Eier (verteilt über mehrere Monate)

D. h. schon bei nur 3 - 4 Erdkrötenpaaren liegen die Verluste im 5 stelligen Bereich und bei größeren Teichen geht es schnell um Hunderttausende bis Millionen von Leben!

Bedenkt man, dass an vielen Krötenzäunen unter großem Aufwand jährlich nur um die 2000 - 3000 Kröten über die Straße gerettet werden - was dem Minimalwert der Nachkommenschaft eines einzigen Krötenpaares entspricht - so wird das Ausmaß des Schadens noch deutlicher.

Außerdem ist zu bedenken, dass sich die Anzahl der erwachsenen Tiere, die ablaichen könnten, bis zum nächsten Jahr weiter verringert (z. B. gefressen, Krankheit oder Verkehrstod auf der Straße).

Liegt ein Teich mehrere Jahre trocken ohne, dass ein Alternativgewässer vorhanden ist, kann das bei bereits geschwächten Populationen schnell das Ende bedeuten.

Daher sollten Arbeiten, die ein vorübergehendes Trockenlegen von Teichen erfordern, zeitlich gut geplant (Oktober - Januar) und unbedingt zügig umgesetzt werden, damit das Laichgewässer den Amphibien wieder rechtzeitig zur Verfügung steht.




Teichbesitzer - Ultimative Möglichkeiten

Teichbesitzer können die Amphibien mehr als jeder andere unterstützen!

Die Helfer am Krötenzaun können nur versuchen, möglichst viele Amphibien vor dem Überfahrenwerden zu bewahren, sodass es hoffentlich viele schaffen, ihren Teich zu erreichen und erfolgreich abzulaichen. Ob aber Laich und Kaulquappen eine Überlebenschance haben, ist abhängig vom Teich.

Darum helft mit! Die Amphibien-Populationen sind fast überall rückläufig.
Und so ein Teich nutzt nicht nur den Amphibien. Auch viele andere Tierarten sind auf die Verfügbarkeit von Wasser angewiesen.




Links

https://www.velda.de/teich/arten/naturteich/




Flyer "Ohne Teich kein Laich!"

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